Ein Fußballspektakel allererster Güte
Reno Schellin wird beim Lüneburger 5:4 zum Albtraum für den VSK
Von Werner Maaß
OSTERHOLZ-SCHARMBECK. Reno Schellin in der Fußball-Bezirksoberliga - so etwas darf man wohl getrost als Perlen vor die Säue bezeichnen. Diese Erfahrung musste auch der VSK Osterholz-Scharmbeck II im Gastspiel beim MTV Treubund Lüneburg machen. Auf schmerzliche Art und Weise, denn der alles überragende Stürmer der Liga erzielte beim 5:4-Erfolg seines MTV Treubund gegen den VSK seine Saisontore Nummer 16, 17, 18 und 19. Nach gerade einmal neun Saisonspielen, wohlgemerkt.
Egal, was der VSK auch probierte, dieser Reno Schellin war nicht in den Griff zu bekommen. Nicht von Tobias Stöhr, nicht von Rad Mitov, die den Stürmer doppelten und trotzdem seine vier Treffer nicht verhindern konnten. "Dieser Schellin hat eben den Unterschied ausgemacht", brachte Betreuer Harald Meinecke die ärgerliche Auswärtsniederlage des VSK auf den Punkt.
VSK kommt dreimal zurück
Ärgerlich, weil der VSK alles andere als enttäuschte und seinen Teil zu diesem denkwürdigen Fußball-Spektakel beitrug. Dreimal ging Treubund in Führung, dreimal glich der VSK durch die Treffer von Max Klimmek (8.), Torben Poppe (28.) sowie Danny Banach (im Nachschuss nach einem feinen Solo von Rad Mitov/49.) aus. Auch die Tore zum 4:3 und 5:3 (53./55.) zogen dem VSK nicht den Zahn. Der sehr stark spielende Max Klimmek setzte sich auf halbrechts beherzt durch und erzielte mit einer feinen Einzelleistung das 4:5 (85.). In der turbulenten Schlussphase traf Danny Banach noch den Pfosten, Treubund wackelte mächtig, doch der durchaus verdiente Auswärtspunkt blieb dem VSK verwehrt.
Stoff für viele Geschichten
Dieses denkwürdige Spiel bot Stoff für viele Geschichten. So zum Beispiel das kurzfristig getauschte Heimrecht: Eigentlich sollte auf dem Gut-Heil-Platz am Stadion gespielt werden. Der Platz war allerdings unbespielbar, so entschieden sich beide Vereine und der Staffelleiter am Sonntagmorgen um 11 Uhr kurzfristig, die Partie in einer "Nacht-und-Nebel-Aktion" nach Lüneburg zu verlegen. Die Erste des VSK befand sich bereits auf dem Weg zum Auswärtsspiel nach Stade, als deren Oberligapartie abgesagt wurde. So wurden mit Rolf Bornsiep, Christian Leopold, Danny Banach, Patrick Hermann und Michael Thöne kurzerhand fünf Akteure nach Lüneburg beordert - im Zeitalter des Mobiltelefons kein Problem.
Ein Problem hatte hingegen VSK-Torwart Jan Buschkaroff, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte und sich nach einer Stunde entnervt gegen Daniel Reck austauschen ließ. Die Hauptstory des Spiels schrieb allerdings ein gewisser Reno Schellin. Doch die wollte im VSK-Lager an diesem Sonntagnachmittag eigentlich niemand so recht hören . . .